Stromlos glücklich: So nützlich sind Powerstations bei Camping, Hobby, Arbeit, Party & Blackout | TechStage

2022-09-30 22:05:34 By : Ms. Bianhong Li

Mobile Stromspeicher mit 230-V-Steckdose helfen bei der Überbrückung von Stromausfällen, dienen als USV oder sichern die Stromversorgung fernab des Stromnetzes. TechStage zeigt praktische Anwendungsbeispiele und erklärt, welche Geräte für was geeignet sind.

Powerstations sind mehr als nur ein Nice-to-Have-Gadget. Sie eignen sich zwar auch für viele nicht essenziell wichtige Anwendungen, es gibt aber auch zahlreiche wichtige Themen, bei denen die mobilen 230-V-Steckdosen hilfreich sind.

Dieser Ratgeber gehört zu unserer Themenwelt Powerstation. Hier zeigen wir Einzeltests von günstigen Geräten bis hin zum Premium-Modell, erklären die Unterschiede zu klassischen Stromgeneratoren mit Benzinmotor oder zeigen, welche Powerstations in den Tests am besten abschneiden (Top 10 Solargeneratoren).

In diesem Artikel zeigen wir konkrete Anwendungsbeispiele für Powerstations und erklären, welche Modelle für welche Aufgaben geeignet sind.

Powerstations sind ideale Begleiter für Ausflüge. Egal, ob es darum geht, die Kühlbox zu versorgen, die elektrische Luftpumpe anzuschließen, um etwa SUP oder Luftmatratze aufzublasen, selbst günstige mobile Stromspeicher liefern hier in der Regel ausreichend Leistung. Da es hier um überschaubare Zeiträume geht, ist auch keine riesige Kapazität nötig. Als Beispiel nehmen wir eine elektrische Luftpumpe mit 50 W. Die kompakte und für etwa 370 Euro erhältliche Ecoflow River (Testbericht) würde solch eine Pumpe für knapp viereinhalb Stunden mit Strom versorgen. Damit ließe sich eine ganze Armada an Schlauchbooten, SUPs, Luftmatratzen und Ähnlichem auffüllen. Oder wie wäre es mit einer elektrischen Kühlbox und einem Eiswürfelbereiter direkt am See? Auch die musikalische Begleitung beim Picknick oder das Arbeiten im Freien sind dank mobiler Steckdose denkbar. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

In der Regel sind hier kleine und mittlere Stromspeicher in der Preisklasse bis 500 Euro ausreichend.

Nicht nur aufgrund der aktuellen Lage bieten sich Powerstations als Notstromlösung für Stromausfälle oder gar großflächige Blackouts an. Die kleinen Geräte ersetzen dabei zwar keinesfalls den klassischen Stromanschluss, sie ermöglichen aber immerhin den Weiterbetrieb einiger wichtiger Geräte – zumindest für einige Stunden bis Tage. Dies ist insbesondere für medizinisches Gerät oder etwa bei der Versorgung von Kleinkindern und pflegebedürftigen Menschen wichtig.

Auf Handy und TV kann man in der Regel gut verzichten, anders sieht es aber aus, wenn etwa Kleinkinder, kranke oder pflegebedürftige Personen im Haushalt leben, denn dann geht es schnell um die essenzielle Grundversorgung. Hier fallen uns etwa das Aufwärmen von Mahlzeiten oder das Sterilisieren von Fläschchen ein. Noch wichtiger ist die Stromversorgung, wenn medizinisches Gerät eingesetzt wird. Zwar haben einige Geräte Notfall-Akkus an Bord, diese halten in der Regel aber nur wenige Stunden. Wer etwa einen elektrischen Inhalator bei Asthma oder ein Beatmungsgerät für Schlafapnoe nutzt, kann sich so per Powerstation absichern.

Gleiches gilt für alle, die etwa auf (Daten)sicherheit bedacht sind. Sowohl private Server, Smarthome-Zentrale, Kamera-Überwachung oder der seit drei Tagen arbeitende 3D-Drucker wären von plötzlichen Stromausfällen betroffen. USVs sind hier die klassische Lösung. Allerdings ermöglichen sie in der Regel nur das geordnete Herunterfahren der Systeme, nicht den stundenlangen Weiterbetrieb. Dieser wäre mit den teils großen Kapazitäten der Powerstations deutlich besser möglich. Einige Modelle, wie Ecoflow Delta (Testbericht) und Anker Powerhouse 757 (Testbericht) bieten diese USV-Funktion explizit an. Im Normalfall wird der Strom dann nur durch die Powerstation durchgeleitet, ohne deren Akku zu belasten. Bei einem Stromausfall schaltet das Gerät dann nahezu verzögerungsfrei auf die Versorgung per Akkus um.

Wie viel Kapazität und Leistung sinnvoll ist, hängt vom Bedarf ab. Wer gut mit Kerzenlicht zurechtkommt und höchstens mal Bluetooth-Speaker, Laptop oder Handy während eines Stromausfalls aufladen will, der kommt hier auch mit kleinen und günstigen Powerstations bis 500 Euro klar.

Wer trotz Stromausfall am Fernseher mit der Konsole zocken oder den Toaster benutzen will, kann das mit einer Powerstation in der mittleren Preisklasse realisieren – hier kommen dann Geräte ab einer Kapazität von 1000 Wh und einer Leistung ab 1000 W in Frage. Mehr dazu in unserer TOP 10 der besten Solargeneratoren.

Sollen Tischgrill, Induktionskochplatte, Wasserkocher oder gar Heizlüfter betrieben werden, muss man richtig tief in die Tasche greifen. Da hier schnell mal 2000 W oder gar mehr anfallen, kommen hier bestenfalls die Premium-Powerstations infrage. Und auch diese teuren Modelle wären bei 2000 W Leistungsabgabe in etwa zwei Stunden leer. Hier ist ein benzinbetriebener Generator besser geeignet. Tipps dazu geben wir in unserem Ratgeber zum Thema.

Wer sich auf lange Stromausfälle einstellen will, sollte sich Photovoltaik-Panels oder einen zusätzlichen Benzin-Inverter zum autarken Laden zulegen. Theoretisch kann man dann etwa nachts den Kühlschrank versorgen und tagsüber den Akku nachladen und so auch längere Zeiträume überbrücken. Mehr zum Thema zeigt unser Ratgeber Solarmodule.

Zusätzliche Hilfsmittel zeigen in unserem Blackout-Ratgeber: Diese Tools helfen bei Stromausfall.

Beim Campen ersetzt die Powerbank im Idealfall die klassische Steckdose. In Kombination mit einem oder mehreren starken Solarmodulen ist auch eine langfristige, autarke Stromversorgung per Powerstation möglich. Hier muss man allerdings genau hinsehen, da es hier einige schwarze Schafe unter den als Solargeneratoren beworbenen Geräten gibt. So können etwa Flashfish A501 (Testbericht), Revolt ZX3012 (Testbericht) und BW-PG2 von Blitzwolf zwar per Photovoltaik geladen werden, sie geben währenddessen aber keine 230 V ab. Für den Betrieb von Kühlbox & Co. ein absolutes No-Go. Wer die Powerstation als alleinige Stromquelle nutzen will, muss neben der benötigten Leistung insbesondere auf die Kapazität der Akkus achten. Wie viel Strom tatsächlich benötigt wird, hängt natürlich vom eigenen Bedarf ab. Eine kleine 12-V-Kühlbox benötigt deutlich weniger Strom, als wenn zusätzlich Beleuchtung, Fernseher, Kaffeemaschine oder ähnliches versorgt werden müssen. Kleine Powerstations sind für moderne Campingwagen und Wohnmobile in der Regel nicht ausreichend ausgestattet.

Wir empfehlen hier mindestens Modelle wie Anker Powerhouse 757 (Testbericht), Jackery Explorer 2000 Pro (Testbericht), Bluetti AC200 Max (Testbericht) oder gar das XL-Modell Ecoflow Delta mit 3600 Wh und 3600 W Leistung. Neben einer ordentlichen Kapazität leisten die genannten Geräte auch alle mindestens 1000 W und mehr. Je nachdem, wie viel Strom nachproduziert werden soll, lohnt sich hier der Blick auf die mögliche Eingangsleistung. So erlaubt etwa die Jackery Explorer 2000 Pro den Anschluss von bis zu 1200 W. Bei der ähnlich ausgestatteten Bluetti AC200 Max sind maximal 900 W möglich. Die Anker Powerhouse 757 lädt mit maximal 300 W.

Wer beim Campen lediglich mit einem kleinen Zelt unterwegs ist, kommt natürlich auch mit kleineren und günstigeren Solargeneratoren mit weniger Leistung und Kapazität zurecht.

Für Hobby und Freizeit sind Powerstations ebenfalls bestens geeignet. Hier fallen uns etwa Themen wie Fotografie, Filmen, RC-Modelle oder Drohnen ein. So können Fotografen und Video-Producer unterwegs die Ausrüstung nachladen oder zusätzliches Equipment wie PC und Beleuchtung nutzen. Auch für etwa lange Zeitrafferaufnahmen, Baudokumentationen oder Überwachungsaufgaben ist der mobile Stromspeicher eine praktische Lösung. Da weder Kamera, Laptop noch LED-Leuchte sehr hohen Leistungsbedarf haben, tun es hier meist schon günstige Powerstations. Der Hersteller Jackery gibt etwa an, dass man mit knapp 300 Wh eine Kamera etwa 54 Mal voll aufladen kann. Neben der Jackery Explorer 240 und Explorer 500 kommen hier etwa Ecoflow River (Testbericht), Poweroak AC50S von Bluetti, Anker Powerhouse 521 (Testbericht) und BW-PG1 von Blitzwolf (Testbericht) in Frage.

Modellflieger, RC-Auto, Drohne oder auch der elektrische Bootsmotor werden zwar nicht direkt per Powerstation betrieben, können aber bequem unterwegs nachgeladen werden. Das ist zum einen bequem und spart auch Geld. Betrachtet man etwa die Drohne DJI FPV, gehen die Akkus mit rund 120 bis 150 Euro je Stück ganz schön ins Geld. Bei Flugzeiten zwischen 5 und 12 Minuten, müsste man hier für einen ausgiebigen Flugtag ein kleines Vermögen in Akkus investieren. Wer eine Powerstation besitzt, kommt mit deutlich weniger Akkus zurecht, da er sie direkt nach dem Gebrauch neu laden kann.

Zum Nachladen von Akkus wird in der Regel nur eine überschaubare Leistung und Kapazität benötigt. Der Hersteller Jackery gibt etwa an, dass man mit seiner 300-Wh-Powerstation Explorer 290 eine Videodrohne etwa sechsmal voll aufladen kann. Mit den 518 Wh der Explorer 500 sind etwa neun Ladungen, mit der Explorer 1000 (1002 Wh) über 15 Ladungen möglich. Auch hier empfehlen wir einen Blick auf unsere Bestenliste TOP 10 Powerstations mit Solar bis 500 Euro.

Trotz vorhandenem Stromnetz können mobile Stromspeicher auch zu Hause praktisch sein, etwa wenn es um Arbeiten rund ums Haus geht. Zwar gibt es mittlerweile kaum mehr ein Werkzeug, das es nicht auch mit Akku gibt (Ratgeber Akku-Werkzeug), allerdings sind die Preise höher als für kabelgebundene Varianten. Ein Austausch des kompletten Werkzeugs lohnt sich deshalb nur bei regelmäßiger Nutzung. Statt eines Verlängerungskabels oder eines Akkus kommt bei uns deshalb nun regelmäßig eine Powerstation zum Einsatz. Neben der Versorgung von Schraubendreher und Bohrhammer, haben wir auch schon Stich-, Säbel.- und Tischkreissäge erfolgreich abseits der Steckdose benutzt. Beim Reifenwechsel auf dem Hof hat die Powerstation Schlagschrauber und elektrischen Wagenheber versorgt. Weitere Szenarien waren etwa die Versorgung der gruseligen Halloween-Dekoration rund um den Carport, die Versorgung der Schmutzwasserpumpe zum Ablassen des Aufstellpools oder die Bestromung unseres DIY-Arcade-Automaten (Anleitung) während eines Familienfestes im Freien.

Selbst Indoor haben wir die Powerstation schon mehrfach benutzt. Beim Verlegen neuer Steckdosen wurde die Sicherung herausgedreht. Für das Werkzeug hätte man jetzt Strom aus einem Nebenraum holen müssen – wir konnten bequem auf die Powerstation zurückgreifen. Selbst das Arbeiten am Notebook macht mit der Powerstation mehr Freude als mit der sonst genutzten Kabelverlängerung quer durch den Raum.

Welche mobilen Stromspeicher hier am besten geeignet sind, kommt ganz auf das benötigte Equipment an. Für Bohrmaschine oder Stichsäge reichen in der Regel auch schwächere Modelle bis 1000 W aus. Wer plant, Handkreissäge, Tischkreissäge oder Ähnliches anzuschließen, muss aber genau auf die benötigte Leistung achten, denn hier fallen auch schnell mal 1800 Watt und mehr an. Und selbst dann, kann es bei starken Maschinen zu Problemen kommen, wenn diese einen höheren Anlaufstrom benötigen als angegeben. Wir hatten diesen Fall, weshalb wir uns privat einen Einschalt- oder Anlaufstrombegrenzer für eine unserer Sägen gekauft haben.

Eine hohe Kapazität ist hier eher selten gefragt. Sägen, Bohrmaschinen und andere Werkzeuge brauchen zwar ordentlich Leistung, da sie aber meist nur für einige Minuten am Stück benutzt werden, reichen auch geringe Kapazitäten. Hier käme etwa die Ecoflow River (Testbericht) für unter 400 Euro infrage. Diese leistet satte 1200 W (Peaks bis zu 1800 W) und ist mit ihren knapp 300 Wh kaum größer als ein Schuhkarton.

Im Garten gibt es ebenso sinnvolle und praktische Einsatzmöglichkeiten. Los geht es mit der Stromversorgung von Werkzeug und Gartengeräten. Statt dem Verlegen eines 20-m-Kabels haben wir dieses Jahr ausschließlich auf Strom aus der Powerstation gesetzt. In der Praxis haben wir etwa Säbelsäge, Rasentrimmer und elektrische Heckenschere erfolgreich eingesetzt.

Bei unseren privaten Geräten sind wir hier mit bis 1000 W gut klargekommen. Dabei sollte man aber genau hinsehen und die Leistung der eigenen Gartengeräte recherchieren, um keine Überraschungen zu erleben. Hochdruckreiniger benötigen etwa schnell mal 1500 W und mehr. Dann kommen nur ausreichend starke Premium-Modelle wie Ecoflow Delta (Testbericht), Anker Powerhouse 757 (Testbericht) oder Bluetti AC200 Max (Testbericht) und Jackery Explorer 2000 Pro (Testbericht) infrage.

Geht es lediglich darum, mal den Fernseher, die Musikanlage, einige Lampen oder den Eiswürfelbereiter ohne Kabelgewirr im Garten zu versorgen, sind in der Regel bis 1000 W ausreichend.

Zusammen mit einem oder mehreren Solarpanels bieten sich die Powerstations auch als dauerhafte Stromquelle für etwa Gartenlaube, Angel-, Berg- oder Vereinshütte an. Die Grundvoraussetzungen sind dann ähnlich wie beim Szenario Camping. Bei der Kapazität kommt es ganz auf die Anwendung an. Soll nur kurz mal ein Ast abgesägt werden, reichen kleine Geräte mit einigen hundert Wh. Für die Versorgung unseres Pool-Filters haben wir stattdessen die 1500 Wh fassende Bluetti AC150 (Testbericht) in Kombination mit einem 200-W-Panel benutzt. Obwohl der Filter 24 Stunden am Tag lief und es einige stark bewölkte Tage gab, ging der mobile Stromspeicher bislang nie zuneige. Neben dem Umstand, dass dieses Jahr kein störendes Verlängerungskabel durch den Garten lief, haben wir uns so außerdem noch die Kosten für den Betrieb des Filters gespart - womit wir zum nächsten Punkt kommen.

Auch Geld sparen ist theoretisch mit einer Powerstation möglich, auch wenn dem erst einmal die Anschaffungskosten entgegenstehen. Bei Aussichten von 50 Cent oder - in einigen Medienberichten zu lesen - einem Euro je kWh könnte das Thema aber an Brisanz gewinnen.

Wer wie wir etwa den Pool-Filter mit Sonnenenergie betreibt, muss sich keine Sorgen um erhöhte Strompreise machen. Auch wenn es sich im ersten Moment fast lächerlich anhört: Strom selbst produzieren und dadurch Geld sparen motiviert und hilft beim bewussteren Umgang mit dem Thema. Die Summen, die gespart werden können, sind zwar noch überschaubar, aber trotzdem bleibt ein gutes Gefühl, wenn TV, Konsole oder Arbeitsplatz ganz ohne zusätzliche Kosten betrieben werden können. Und der Umwelt hilfts auch noch, schließlich ist jede nicht durch Gas oder andere fossile Brennstoffe gewonnene Kilowattstunde ein Gewinn für die Zukunft unseres Planeten.

Der Autor legt etwa regelmäßig Solarpanels im Garten aus, um die Powerstations zu laden und damit den Heimarbeitsplatz zu versorgen. Auch einer der TechStage-Kollegen ist mittlerweile dazu übergegangen, den Strom für die Versorgung des Fernsehers selbst zu produzieren.

Wer tatsächlich sparen will, benötigt aber unbedingt einen Solargenerator mit guten, langlebigeren LiFePO4-Akkus. Diese bieten selbst nach 3000 bis 3500 Ladezyklen noch rund 80 Prozent der Ursprungskapazität. Li-Ion-Akkus erreichen diese Restkapazität schon nach rund 500 bis 800 Zyklen. Auf eine Schnellladefunktion per Netzteil sollte man in diesem Fall verzichtet – sie belastet den Akku unnötig.

Egal, ob es darum geht, unterwegs Laptop, Drucker, elektrische Messinstrumente oder elektronische Werkzeuge zu laden und zu betreiben – wer mobil arbeitet, profitiert ebenfalls von den Vorteilen einer Powerstation. Das gilt natürlich nicht nur für das Büro oder die Werkstatt im KFZ – auch für Marktstand, Flohmarkttisch oder an sonstigen Freilichtveranstaltungen sind die mobilen Steckdosen eine praktische und lautlose Lösung, um an Strom zu kommen.

Wie stark und ausdauernd die Powerstation sein muss, hängt dabei wieder vom genutzten Equipment ab. Wer lediglich moderate Verbraucher vorsorgen muss, sollte mit günstigen Modellen bis 500 Euro locker auskommen.

Besser ist es allerdings, eine Reserve einzuplanen und etwa auf eine Schnellladefunktion und einen starken USB-C-Ausgang zu achten. Ist der USB-Ausgang stark genug, kann man dann etwa auf das Netzteil vom Notebook verzichten. Schnellladen belastet zwar den Akku, was die Lebensdauer einschränkt, allerdings sind die Geräte deutlich schneller einsatzbereit. Zum besseren Verständnis: Die Jackery Explorer 1000 (Testbericht) benötigt 7 Stunden und 45 Minuten, bis der 1002-Wh-Akku per Netzteil aufgeladen ist. No-Name-Geräte brauchen teilweise sogar noch ein bis zwei Stunden länger – trotz weniger Kapazität. Die Anker Powerhouse 757 (Testbericht) und Ecoflow Delta (Testbericht) mit je über 1200 Wh brauchen hingegen nur etwa eineinhalb Stunden – dank Schnellladefunktion. Wenn es mal schnell gehen muss, ist das also ein großer Unterschied.

Da die Powerstations beim Arbeiten täglich zum Einsatz kommen, sollte man hier zusätzlich auf die maximalen Ladezyklen der Akkus achten. So kommt die Ecoflow Delta mit ihren Li-Ion-Akkus auf etwa 500 bis 800 Ladezyklen. Das frisch in der Redaktion eingetroffene Nachfolgemodell, die Ecoflow Delta 2 setzt hingegen auf langlebigere LiFePO4-Akkus. Trotz der ansonsten vergleichbaren technischen Daten kommt diese auf etwa 3000 Ladezyklen, was sich bei regelmäßiger Nutzung schon nach wenigen Monaten oder Jahren bemerkbar macht. Über LiFePO4-Akkus und eine Schnellladefunktion verfügen auch etwa Anker Powerhouse 757 und Bluetti EB3A.

Für Partys und Veranstaltungen aller Art sind die mobilen Steckdosen ebenfalls prima geeignet. Egal ob auf dem Festivalgelände, in der Messehalle, dem Sportfest, dem Tag der offenen Tür – Powerstations ermöglichen die Versorgung auch fernab des Stromnetzes und das ganz ohne Kabelgewirr. Um Musikanlage, Beleuchtung, Getränkekühlung und Ähnliches zuverlässig mit Strom zu versorgen, muss man sich im Vorfeld gut überlegen, wie viel Leistung und Kapazität tatsächlich benötigt werden.

Sollen lediglich ein paar kleine Lautsprecher und Lampen angeschlossen werden, reichen günstige Powerstations bis 500 Euro. Soll eine komplexe Lichtanlage oder ein vollständiges DJ-Equipment versorgt werden, ist das nicht mehr genug. So eine Musikanlage braucht allein schon über 1500 W – hier kommen selbst große Powerstations früher oder später an die Grenze. Die Leistung an sich ist kein Problem, allerdings ist hier selbst bei teuren Premium-Powerstations schon nach etwa zwei Stunden der Akku leer. Hier sind dann benzinbetriebene Stromgeneratoren besser geeignet. Wer mehr darüber wissen will, sollte einen Blick auf unseren Ratgeber Stromgeneratoren mit Benzin oder Photovoltaik: Autark ab 180 Euro werfen. Für eine große Geburtstagsparty an einem See, kamen deshalb mehrere Powerstations für Wegbeleuchtung, Lichtanlage und Kühlung zum Einsatz, während die Musikanlage per Benzin-Inverter versorgt wurde.

Anbei haben wir einige Verbraucher aufgezählt und zeigen, wieviele Stunden sie, mit welchen Powerstations funktionieren. Die Zahlen basieren auf der durchschnittlich nutzbaren Akku-Kapazität von rund 85 Prozent.

Powerstations sind sehr vielseitig einsetzbar und weit mehr als ein nettes Gadget. Wer aus beruflichen oder gar medizinischen Gründen auf eine zuverlässige Stromversorgung, mobil oder auch beim Blackout, angewiesen ist, bekommt hier eine praktische und bequeme Lösung. Auch im privaten Umfeld wollen wir unseren mobilen Stromspeicher nicht mehr missen, die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig.

Wir würden generell immer darauf achten, dass die 230 V als reine Sinuswelle ausgegeben werden, da es sonst bei empfindlicher Technik zu Problemen kommen kann. Zwar geben die meisten Geräte eine solche reine Sinuswelle aus, aber es gibt einige Ausnahmen wie die Revolt ZX3012 (Testbericht).

In Kombination mit einem Photovoltaik-Panel wird aus der einfachen Powerstation dann ganz schnell ein mobiler Solargenerator, der dann sogar eine langfristige Versorgung ermöglicht. Hier kommt es neben ausreichend starken Solarpanels auch auf die maximale Eingangsleistung der Powerstation an. Hier immer darauf achten, dass der Stromspeicher laden und gleichzeitig 230 V abgeben kann.

Grundsätzlich sollte man vor dem Kauf immer planen, wie viel Leistung und Kapazität tatsächlich benötigt werden. Auch auf Sonderwünsche wie starke USB-C-Ausgänge mit PD, kabellose Ladepads und eine vernünftige Status-Anzeige sollte man achten. Wer den mobilen Stromspeicher nicht nur für die gelegentliche Nutzung und für den Notfall, sondern für den täglichen Einsatz anschafft, sollte besonderes Augenmerk auf die Akku-Technik werfen. Stromspeicher mit Li-Ion-Akkus sind zwar in der Regel günstiger, allerdings halten LiFePO4-Akkus bis zu sechsmal länger, bevor sie an Kapazität einbüßen.

Einzeltests und weitere Ratgeber rund ums Thema zeigt die Themenwelt Powerstation. Hier zeigen wir auch die Top 10 Solargeneratoren aus unseren Tests oder klären, welche Powerstations unter 500 Euro am besten sind.

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