NFT und neuer Film bei der Frankfurter Biennale B3

2022-10-15 00:17:40 By : Ms. hazel wang

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Everfresh, „Pressure 3“ Bild: Sebastian Pfeifer

Die Biennale B3 des bewegten Bildes bespielt erstmals das Frankfurter „House of Creativity“ und führt ein in die Welt der Digitalkunst. Dort kann man sich auch ganz analog den noch jungen NFTs nähern.

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D ass die NFT, Non Fungible Token, das neue Ding sind, ist auch bei der diesjährigen B3 Biennale unübersehbar. Wenn am 15. Oktober die Ausstellung für Digitalkunst öffnet, gewissermaßen das Herzstück des Festivals, werden die Besucher gleich von einem ganzen Cluster bewegter Bilder empfangen, die, Datenstück für Datenstück, in der Kryptowelt gekauft werden. Und das so erfolgreich, dass etwa der Büdinger Digitalkünstler Sebastian Pfeifer alias Everfresh gleich einen Workshop für NFT anbietet. Auf dass auch weitere jünger Digitalkünstler diesen Kryptomarkt für sich entdecken wie es Gavin Shapiro oder Smack international erfolgreich tun.

Ihre Arbeiten sind jetzt neben denen des anonymen Hati.Hati.Mas, der in der S-Bahn Augäpfel und lüsterne Zungen aus den Infosäulen ploppen lässt, gleich in der Eingangshalle der Ausstellung B3 Forum bewegtes Bild zu sehen – und wenn Shapiro auf goldenen Schienen allerliebste Pinguine im Loop laufen lässt und Smack in einem Ringelreihen bizarrer goldener Alienfigürchen, die auch noch eine Punze mit ihrem Goldwert tragen, eine regelrecht beruhigende Loop-Situation erzeugt, dann versöhnen sich die Freude am bewegten Bild, die Kauflust der Kunstsammler und der Begriff der „Internet-Goldgräber“, der hier offenbar ganz ohne negative Assoziationen verwendet wird, höchst passend in einem einstigen Bankgebäude.

Die B3 ist mit ihrer Bewegtbild-Ausstellung auch die erste große Bespielung des Frankfurter „House of Creativity and Innovation“, das interimistisch das einstige Areal der Bethmannbank bespielt. Noch ist dort vor allem leere Fläche, als „Hoci“ (sprich: Hotschi) ist der Ort aber bei Kreativen schon in aller Munde. Nun stehen bis 23. Oktober erstmals die Tore offen, interessierte Besucher können die vor allem aus Flachbildschirmen, VR-Brillen und Installationen bestehenden Arbeiten zwischen Kurzfilm, Videokunst und neuen, hybriden Formen ansehen.

Das Spektrum reicht vom queeren Kurzfilm mit Tonexperimenten wie „Isn’t It A Beautiful World“ bis zu Instagram-Interaktionen wie „Inside Eliza“, die Besuchern mit einer von Künstlicher Intelligenz erzeugten Person die Reaktionen im Netz als Toncollage spürbar machen. Ein Kinoprogramm mit einem Schwerpunkt auf dem neuerdings wieder angesagten Horrorfilm, unter anderem mit der Europa-Premiere von Johannes Grenzfurthners „Razzennest“ am 16. Oktober um 22 Uhr läuft parallel in der Astor Filmlounge und die Buchmesse wird auch mit von der B3 bespielt.

Das Hoci als Ausstellungsort braucht Zeit, denn viele der sehenswerten und anregenden Arbeiten laufen eine gute Viertelstunde lang, etwa die Mischung aus VR und Spiel, mit der die beiden jungen Brüder Abs aus Bonn ihrem Bonner Mitbürger Beethoven mehr Anerkennung bei jungem Publikum vermitteln wollen. Was die beiden neben Schule und Jurastudium gestemmt haben, hat auch die Digitalpioniere Christa Sommerer und Laurent Mignonneau beeindruckt, die am Eröffnungsabend in der Astor Filmlounge mit einem „Ben“, der Auszeichnung der B3, für herausragende Leistungen der bildenden Kunst ausgezeichnet werden.

Sommerer und Mignonneau hatten einst am Frankfurter Institut für Neue Medien bei Peter Weibel an der Hanauer Landstraße erste Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft, jetzt haben sie eine interaktive Arbeit aufgebaut, außerdem halten sie, wie Luc Dardenne, der den Ben für das Lebenswerk der Brüder Dardenne entgegennimmt, eine der ersten Masterclasses schon am 15. Oktober.

Die B3 verknüpft seit zehn Jahren Kunstausstellung, Filmfestival, Weiterbildungsprogramm und Branchentreff, auch für den Nachwuchs. Der ist unter anderem mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach vertreten, dere Präsident B3-Direktor Bernd Kracke ist. So hat etwa Jenny Sofie Kasper in einem aufwendigen Übertragungsprozess Handwerk und Digitalität zu buchstäblich fließenden Fliesen verarbeitet, während Leon-Etzienne Kühne auf originelle Art mit NFT liebäugelt: Zeigt seine Arbeit doch ein digitales Bild im steten Wandel, dessen Codierung gleichzeitig über den Bildschirm läuft sozusagen Vorder- und Hintergrund in einem. Ob ihn die „Goldgräber“ aufspüren, wird sich im Lauf der nächsten Tage herausstellen.

B3 Biennale des bewegten Bildes, Ausstellung und Filmprogramm bis 23. Oktober im Hoci, Frankfurt, Bethmannstraße 7-9, sowie im Palmengarten und auf der Buchmesse; Filmfestival bis 23. Oktober in der Astor Film Lounge, My Zeil. B3 Konferenz bis 19. Oktober im Hoci.

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Frankfurter Biennale B3: Kunst für Goldgräber

Kunst für Goldgräber

Die Biennale B3 des bewegten Bildes bespielt erstmals das Frankfurter „House of Creativity“ und führt ein in die Welt der Digitalkunst. Dort kann man sich auch ganz analog den noch jungen NFTs nähern.

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