Ein digitaler Zwilling für Neu-Isenburg

2022-07-15 19:10:25 By : Ms. Jennica lee

Die Digitalisierung setzt manche Menschen wegen der permanenten Flut an Nachrichten und der ständigen Erreichbarkeit unter Druck und verursacht Stress. Doch die moderne Technik kann die Arbeit auch auf vielen Feldern erleichtern, sodass Zeit und Geld gespart werden. Das erhofft sich die Stadt Neu-Isenburg jetzt von einem neuen Projekt, bei dem ein digitales Abbild vom öffentlichen Straßenraum geschaffen wird. Tausende von Fotos werden gemacht, die dann wie Puzzle-Teile zu einem großen Gesamtbild zusammengebaut werden.

Neu-Isenburg - Von Montag, 18. Juli, an sind nicht etwa Menschen mit Fotoapparaten in Neu-Isenburg unterwegs, sondern ein Auto mit einer Kamera auf dem Dach rollt durch die Straßen und knipst an allen Ecken, um sich ein Bild von der Stadt zu machen. Nach Darstellung des Magistrats haben die Stadtwerke in Kooperation mit dem Dienstleistungsbetrieb (DLB) den Auftrag erteilt, vom Straßenraum einen sogenannten digitalen Zwilling zu erstellen. Aufgenommen werden überwiegend Straßenmarkierungen, Straßenbeschilderungen, Kanalanschlüsse, Stromverteilerkästen und Ampeln.

Der digitale Zwilling gehört zum Programm Smart City, mit dem die Stadt in verschiedenen Arbeitsbereichen die Vorteile der digitalen Technik nutzen möchte.

Big brother is watching you? „Die entsprechenden Datenschutzbestimmungen für die Aufnahmen werden eingehalten“, betonen die Stadtwerke. Die geplante Kartierung des kompletten Straßenraums habe nichts mit Überwachung zu tun. Die Daten, die bei der Autofahrt des Unternehmens „beeXact B.V.“ mit der Kamera gespeichert würden, seien ausschließlich für die interne Verwendung. Eine Veröffentlichung im Internet sei nicht beabsichtigt. Nach Angaben der Stadtwerke werden alle Gesichter und Autokennzeichen automatisch verpixelt. Die Kamera befindet sich in einer kleinen schwarzen Säule auf dem Fahrzeug in einer Höhe von 2,20 Metern. Es gebe keine Echtzeitaufnahmen, so die Stadtwerke.

Der digitale Zwilling der Stadt soll später wie eine dreidimensionale Karte aussehen. Die Daten werden „in die Geschäftsprozesse zur täglichen Nutzung integriert, um beispielsweise Simulationen durchzuführen. Wir sparen dadurch Kosten und Ressourcen, weil unsere Mitarbeitenden bereits am Bildschirm viele Fragen klären können und nicht jedes Mal vor Ort die Daten für die Planung und Kontrolle beispielsweise von Tiefbaumaßnahmen erheben müssen“, erläutert Kirk Reineke, Geschäftsführer der Stadtwerke. Etwa 5000 Euro gebe man dafür im ersten Jahr als Pilotstadt aus.

Mit der neu geschaffenen Datenplattform könnten künftig Querschnittsthemen wie Klimaschutz, Mobilität oder Stadtplanung effizient geplant und umgesetzt werden, so die Stadtwerke. Das Ganze vereinfache die Abstimmungsprozesse und Entscheidungen der Fachämter und Gesellschaften. Nach einem Jahr Erfahrung mit dem digitalen Zwilling wollen die Stadtwerke dann prüfen, ob die Arbeit mit dem 3-D-Stadtplan tatsächlich mehr Effizienz gebracht hat.  air