Bei 800 Schülern ist auch Glasfaser-Internet „schon fast vernichtend gering“ - Zweibrücken - DIE RHEINPFALZ

2022-08-19 21:55:07 By : Ms. Annabelle Tang

Drei Millionen Euro hat Zweibrücken bekommen, um die Schulen digital aufzurüsten – mit Tablets, elektronischen Tafeln und Internetzugängen. Vielleicht gibt es sogar noch mehr Geld. Zwei Schulen sind bisher ausgestattet.

Land und Bund hätten weiter Geld in Aussicht gestellt, sagte Schuldezernentin Christina Rauch am Dienstag, 5. April, im Schulträgerausschuss und fügte an: „Das ist auch dringend notwendig.“ Mit dem bisherigen Fördergeld werden unter anderem Lehrer mit Tablets ausgestattet und die Anwender für die Programme und Geräte geschult. Vor allem aber werden die Schulräume umgebaut, bekommen Lan-Dosen, um Geräte per Kabel mit dem Internet zu verbinden, und mehr Steckdosen. Außerdem wird die klassische Kreide-Tafel ergänzt oder ersetzt.

Drei Varianten stellte der Zweibrücker Digitalisierungsbeauftragte Jeremias Krebs vor: Mit einem TV-Gerät mit HDMI-Anschluss und der Möglichkeit, Tablets oder Handys darauf zu spiegeln, kostet die Umrüstung 1200 Euro. Mit Smartboard – eine elektronische Tafel – sind es bereits 2500 Euro. Ein Beamer, der vor allem dort eingesetzt würde, wo die Zuschauer weiter weg sitzen, etwa in einer Aula, kommt gar auf 2800 Euro. Hier sei es mit der bloßen Anschaffung nicht getan: „Das zieht einen Rattenschwanz hinter sich her“, sagte Jeremias Krebs. Unter anderem müsse man Geld für Kabelkanäle und Halterungen ausgeben. Es müsse aber auch nicht immer die teuerste Variante sein: „Die Mannlich-Realschule ist mit den TV-Panels sehr zufrieden.“

Die Mannlich-Realschule kann das einschätzen, weil sie neben dem Helmholtz-Gymnasium eine der beiden Schulen ist, die fast komplett fertig ausgestattet ist. Man warte nur noch auf die Geräte, um das W-Lan-Netz übers komplette Gebäude zu verteilen. Man habe den Fokus auf die weiterführenden Schulen gelegt, sagte der Digitalbeauftragte. Die Arbeiten für die Berufsschule vergab der Stadtrat am Mittwoch für 310.000 Euro an die Firma Sascha Müller aus Dellfeld. Christina Rauch erinnerte daran, dass sich auf die Ausschreibung im Sommer 2021 gar keine Firma gemeldet habe.

Danach sollen sie für die beiden Standorte der Herzog-Wolfgang-Realschule und das Hofenfels-Gymnasium ausgeschrieben werden. „Wir brauchen die Sommerferien für die Arbeiten“, begründete Jeremias Krebs den Zeitplan. Von den acht Grundschulen sei nur die in Rimschweiler fertig. Sechsmorgen-, Hilgard- und Pestalozzi-Grundschule sollen im Herbst an die Reihe kommen. Das Ziel: „Wir wollen 2023 fertig werden.“

Theresa Wendel (SPD), Lehrerin an der Berufsschule, erinnerte daran, dass die W-Lan-Kapazität nicht ausreicht, um sie für alle Nutzer zu öffnen. Sie wollte wissen, wann dies so weit ist. „Hoffentlich bald“ – mehr konnte Jeremias Krebs dazu nicht sagen. Dies hänge von den Firmen ab. Und selbst wenn ein Zugang für alle da ist, müsse man Dinge wie Datenschutz und Haftung berücksichtigen. Dass die Schulen Breitbandanschlüsse bekommen, bedeute einen Anschluss ans Glasfasernetz – 1000 Mbit pro Sekunde, Download wie Upload. Da sei es bei 800 Schülern einer großen Schule „schon fast vernichtend gering, was pro Schüler zur Verfügung steht“, räumte Krebs ein.